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Die Jungen übernehmen das Ruder

Dienstag, 14.11.2023
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Die Jungen übernehmen das Ruder

Im Symposion Sporthotel Wagrain übernimmt die junge Generation nun die operative Leitung des Hotels. Wir haben Thomas und Max Berger für ein Interview getroffen.

Stellt euch bitte kurz vor!

Thomas: "Ich habe eine klassische Tourismus Ausbildung gemacht. Nach dem Gymnasium bin ich in die Tourismusschule nach Bischofshofen gewechselt. Währenddessen konnte ich erste berufliche Erfahrungen während meiner Praktika sammeln, sowie erstmals zuhause ins Geschehen eintauchen. Ich habe immer sehr gerne in der Küche gearbeitet, da mir die abwechslungsreiche Arbeit Spaß macht. Auch im Service und an der Rezeption konnte ich meine Erfahrungen sammeln. Aber auch nach meiner Matura zog es mich zuhause im Sporthotel in die Küche. Nach einem kurzen Abstecher im Bundesheer (wo ich ebenfalls in der Küche meinen Dienst vollzog) begann ich in Innsbruck mein Studium in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Im Zuge dessen absolvierte ich Praktika im Reisebüro, im Convention Sales sowie im Revenue Management. Nach Abschluss ging es dann wieder für einige Monate an die Rezeption. Dann verschlug es mich ins Ausland. Erst für ein Jahr nach Brüssel und dann rund zwei Jahre nach Paris. Seit nun gut zwei Jahren bin ich jetzt wieder zuhause tätig. Anfang November 2023 haben sich unsere Eltern offiziell in den Ruhestand verabschiedet und mein Bruder und ich dürfen dieses tolle Unternehmen nun weiterführen."

Max:
"Ich habe im Gegensatz zu Thomas keine klassische Tourismus Ausbildung. Die Übernahme des elterlichen Betriebes hat mich in meiner Jugend noch nicht interessiert. Nach meiner Matura im Gymnasium St. Rupert in Bischofshofen habe ich mich zu einem Studium der Holztechnik und Holzbau in Kuchl entschieden. Danach war ich noch zwei Jahre in Graz um Baumanagement und Ingenieurbau zu studieren. Erst während meines Studiums in Graz habe ich mich entschieden doch ins Hotelbusiness einzusteigen. Jedoch war ich anfangs noch nicht im operativen Bereich tätig, sondern war in einem Architekturbüro für den Umbau 2016 in unserem Hotel mitverantwortlich. Nach Abschluss dieses Umbaus war ich für 4 Jahre bei uns an der Rezeption und in der Reservierung tätig, um den eigenen Betrieb einmal richtig kennenzulernen. Der Abschluss der ÖHV-Unternehmerakademie im Jahr 2020 bereitete mich dann auch theoretisch perfekt auf die Übernahme unseres Betriebes vor."

Wie geht es euch nach der Übernahme?

Thomas: "Mir geht es sehr gut. Der Schritt kam ja nicht überraschend. Seit rund 15 Jahren bin ich mir nun schon sicher, dass ich in die Fußstapfen meiner Eltern treten will. Diese Jahre habe ich versucht, alles Wissen, wie ein Schwamm aufzusaugen, um dieses nun hoffentlich in der Geschäftsführung anwenden zu können."

Max: "Nach der Übernahme, die ja bei uns gut vorbereitet war und eigentlich problemlos vonstattengegangen ist, ist mein Blick schon in die Zukunft gerichtet. Wir wollen uns ja nicht auf den Lorbeeren unserer Eltern ausruhen, sondern das Sporthotel Wagrain weiterentwickeln."

Wie sieht die Aufgabenverteilung bei euch aus?

"Wir haben uns die Verantwortungsbereiche nach Abteilungen aufgeteilt. Max ist für die Abteilungen Front Office, Gebäude und Haustechnik, Etage, Kinderbetreuung, Fitness und Kosmetik zuständig. Ich (Thomas) bin verantwortlich für Küche, Service, Buchhaltung, Veranstaltungen und Veranstaltungstechnik, Marketing sowie Verkauf zuständig. Jeder hat in seinen Abteilungen das letzte Wort. Alle strategischen Entscheidungen treffen wir gemeinsam."

Gibt es oft Meinungsverschiedenheiten bei euch und wenn ja wie regelt ihr das?

"Natürlich gibt es Meinungsverschiedenheiten. Aber auch wenn unsere Werdegänge, Stärken und Schwächen sehr unterschiedlich sind, sind wir uns in den meisten Dingen doch einig. Aber wenn es doch mal zu Streit kommt, ist es denk ich wichtig, die Emotion raus zu halten. Das Wohl des Unternehmens steht an erster Stelle. Aber Streit mit seinem Bruder ist doch meiner Meinung nach einfacher zu händeln, als mit anderen Personen. Man ist nicht nachtragend."

Was sind eure Zukunftspläne für das Sporthotel Wagrain?

"Wir wollen in Zukunft erreichen, dass das Sporthotel Wagrain seinem Namen noch gerechter wird. Sporthotels gibt es ja viele. Aber wir wollen das beste Sporthotel werden. „DAS Sporthotel“ wenn man so will. Das beste Sporthotel in Österreich wird man natürlich nicht nur indem man Sachen baut, sondern hauptsächlich auch, wenn die Mitarbeiter diese Mission auch leben und es Ihnen gutgeht. Deshalb ist es auch unser Ziel als Arbeitgebermarke stärker zu werden und sich neben der Frage „Was können wir tun, dass es den Gästen noch besser geht“, sich auch die Frage zu stellen: „Was können wir tun, dass es den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen besser geht?"

Wird sich nun viel im Sporthotel Wagrain verändern?

"Da wir viele sehr fähige Abteilungsleiter und Abteilungsleiterinnen haben, wird sich für den einzelnen Mitarbeiter nicht viel ändern. Wir sind in der glücklichen Lage einen sehr gut funktionierenden Betrieb zu übernehmen. Daher wollen wir jetzt natürlich auch nicht alles über Bord werfen und umkrempeln. Aber es geht uns darum, das Unternehmen weiterzuentwickeln. Ohne drastische Änderungen, aber mit Blick in die Zukunft."

Herr Berger, für Sie geht es jetzt in den wohlverdienten Ruhestand. Wird man Ihnen trotzdem im Sporthotel, das ein oder andere Mal, über den Weg laufen? Was steht für Sie im Ruhestand an? Sind Sie froh, dass das Hotel von ihren Söhnen weitergeführt wird?

"Dass unsere beide Söhne den Betrieb übernehmen und unser Lebenswerk mit vielen neuen Ideen und großem Ehrgeiz weitergeführt wird erfüllt uns mit Stolz. Wir sind natürlich nach wie vor im Betrieb, treten jedoch aus der ersten Reihe zurück. Ansprechpartner für Gäste, Mitarbeiter und Partner sind nun unsere Söhne. Wir beide werden nun öfters schöne Urlaube genießen und ansonsten gibt es im Hotel immer was zu tun. Was wir uns fest vorgenommen haben, ist uns nicht ins Tagesgeschäft einzumischen."

Vielen Dank für Ihre Zeit und den spannend Einblick. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und blicken gespannt auf die Zukunft!

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